Digitaler Blutrausch – Gore-Videos (englisch für „Blut“ und „jmd. aufspießen“) zeigen brutale Bilder und extreme Gewalt. Bilder, die man nicht vergisst. Wer danach sucht, findet sie recht schnell im Netz, auf Plattformen wie „Pr0gramm“. Die extremen Inhalte waren dort für alle nach einmaliger Registrierung frei zugänglich, unabhängig vom Alter. Das Reportage-Format Y-Kollektiv hat sich intensiv mit dem Thema Gore-Videos beschäftigt, nicht ohne Folgen.
Die Recherchen haben dazu geführt, dass bestimmte Bereiche der Plattform „Pr0gramm“ nur noch mit einer Altersverifizierung zugänglich sind. Die verschärften Zugangsbestimmungen gelten auch für bereits bestehende User:innen. Bei vielen Nutzer:innen der „Pr0gramm“-Plattform sorgt das für reichlich Ärger. In entsprechenden Foren werden diffamierende Memes gepostet, die Redaktion erhält Droh-Nachrichten, bis hin zu Ankündigungen, die Y-Kollektiv-Accounts mit Spam- und Hass-Kommentaren zu fluten.
Für die neuste Y-Kollektiv Reportage schaut Reporterin Carolin von der Groeben sich die Plattform, auf der Gore-Videos frei zugänglich waren, genauer an. Und entdeckt: Auch sie selbst ist Gesprächsthema auf der Seite. Sie findet viele sexistische, frauenfeindliche und rassistische Kommentare und will wissen: Wer schaut sich solche Videos an? Dafür trifft sie zwei junge Männer, die auf „Pr0gramm“ hängen geblieben sind. Beide haben regelmäßig Gore-Videos angeschaut, kamen nicht mehr von den Bildern los. Dem einem hilft es, selbst erlebte Erfahrungen zu verarbeiten. Bei dem anderen hat es erst ein Trauma ausgelöst. Wie gefährlich sind solche Plattformen, und was machen Gore-Videos mit ihren Zuschauer:innen? Diesen Fragen ist das Y-Kollektiv nachgegangen.
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Das Y-Kollektiv wird von Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen für funk produziert. Mehr Informationen stehen auf der funk-Formatseite zur Verfügung.
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