Pädokrimineller Sextourismus: Y-Kollektiv recherchiert in Kambodscha

Pädokrimineller Sextourismus: Y-Kollektiv recherchiert in Kambodscha

Es gibt Länder, in denen sexueller Kindesmissbrauch nicht nur stattfindet – sondern auch Touristen anlockt. Kambodscha ist eines davon: Laut einer Untersuchung des UN-Kinderrechtsausschusses soll ein Drittel der Prostituierten in Kambodscha minderjährig sein. Warum haben es Täter aus dem Ausland dort so leicht? Was steckt hinter pädokriminellem Sextourismus? Und wie ist die Lage vor Ort? In der neuen Y-Kollektiv-Reportage begibt sich Reporter Frederik Fleig auf eine intensive Reise, die ihn an seine persönlichen Grenzen bringt. Die Reportage ist seit Donnerstag, 31. März, auf YouTube und funk.net verfügbar.

Hier geht’s zur Folge

Sechs Wochen ist Frederik Fleig in Kambodscha vor Ort und zeichnet das Bild und Ausmaß von pädokriminellem Sextourismus nach. Dabei begleitet er zum einen NGOs, die versuchen, Kinder aus gefährlichen Situationen zu befreien und mutmaßliche Täter zu stoppen. Zum anderen recherchiert er verdeckt auf Facebook und Telegram, sucht den Kontakt zu potenziellen Tätern und bekommt selbst mehrfach Sex mit Minderjährigen angeboten. Dabei findet der Y-Kollektiv-Reporter heraus, dass besonders der Missbrauch von Jungen ein großes Tabuthema ist. Chamreun Yaim, Leiter der NGO First Step Cambodia, sagt: „Jungs werden oft selbst verantwortlich gemacht für den Missbrauch, oder sogar geschlagen, weil sie nicht tough genug seien, sich zu schützen.“

In der Reportage spricht Frederik auch mit zwei Kindern, die selbst sexuellen Missbrauch durch westliche Touristen erleben mussten. Das Interview wurde gemeinsam mit einer Psychologin vorbereitet und ist trotz der einfühlsamen Herangehensweise eine große Herausforderung – auch für die Zuschauer:innen.

Dabei ist sexueller Missbrauch von Kindern nicht nur ein Problem, das vor Ort innerhalb des Landes stattfindet. Es gibt Missbrauchsfälle, die vor der Webcam via Livestream in die Welt geteilt werden. Seila Samleang, Leiter der Organisation APLE, spricht von organisierter Kriminalität: „Betroffen sind Kinder als Opfer, es gibt die Zwischenhändler, die das Ganze organisieren und dann sind da noch die Täter, die diese Kinder vom anderen Ende der Welt ausbeuten.“ Auch diese Facetten des Missbrauchs finden in der Reportage ihren Raum.

Das Y-Kollektiv wird von Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen für funk produziert. Mehr Informationen stehen auf der Formatseite im funk Presseportal zur Verfügung. Begleitet wird die Reportage durch die Podcast-Folge Kindesmissbrauch als Reiseziel – wie werden Täter in Kambodscha aufgespürt?, die am Dienstag, 29. März, in der ARD Audiothek veröffentlicht wurde.

 


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